Güsten. „Es war ein großartiges Turnier, das mit einem an Spannung nicht zu überbietenden Finale einen grandiosen Höhepunkt erlebte“, war die einhellige Meinung der Besucher der vom Tennisclub Grün-Weiß Welldorf-Güsten zum elften Mal veranstalteten „Güsten Open“. Bevor es jedoch zu den Endspielen kam, mussten sich die teilnehmenden Doppelpaarungen in vier Gruppen mit jeweils fünf Teams durchsetzen. Dies gelang der SG Linnich, Aachen-Brand, BW Jülich und dem Doppel des Veranstalters. In den Halbfinalbegegnungen setzten sich die Vorjahressieger aus Linnich, Lothar Handschumacher und Armin Karsch, sowie das Jülicher Team mit Dr. Jürgen Elsen und Wolfgang Müller durch. So wartete das Publikum gespannt auf die Neuauflage des Endspiels 2008: Würde es den Jülichern gelingen, sich für die Zweisatz-niederlage im Vorjahr zu revanchieren, oder käme es zur Titelverteidigung? Die Pause vor dem ersten Ballwechsel nutzte der Vereinsvorsitzende Jürgen A.C. Kreuzer, um den Aktiven für den „tollen fairen Sport“, den Sponsoren für ihre großzügige Unterstützung und nicht zuletzt den Zuschauern für die wundervolle Atmosphäre zu danken. Der Begrüßung der Ehrengäste stellte er die Vorstellung des jüngsten Mitglieds der Grün-Weißen voran. Vor 25 Tagen erblickte Marie Lindenlauf das Licht der Welt; die erste „Amtshandlung“ Kreuzers war es, seine Enkelin als Neumitglied anzumelden. Bernd Kneuel, Vertreter des Hauptsponsors Sparkasse Düren, würdigte das Engagement der Veranstalter, die mit den „Güsten Open“ ein weit über die Kreisgrenzen hinaus beachtetes Turnier ins Leben gerufen hätten. Beim Endspiel deutete alles auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hin. Bereits im dritten Spiel des ersten Satzes gelang der SG Linnich das erste Break, nach knapp 30 Minuten war der erste Satz mit 6:2 recht deutlich gewonnen. Im zweiten Satz ging es zunächst genauso weiter, beim Stand von 5:4 servierten die Linnicher zum Sieg, die Verwandlung des ersten Matchballs schien nur noch Formsache zu sein und dann... Break zum 5:5! Das komplette Spiel nahm einen niemals erwarteten Verlauf. Der zweite Satz ging an das Jülicher Doppel, das im Tie-Break einen weiteren Matchball abwehrte. Im entscheidenden Tie-Break hatten dann Handschumacher und Karsch nichts mehr zuzusetzen, die Enttäuschung über die vergebenen Chancen war aus ihrer Körpersprache deutlich zu erkennen. Im Gegensatz dazu ließ das Doppel aus Jülich unbändigen Siegeswillen erkennen; Wolfgang Müller und ganz besonders Dr. Jürgen Elsen riskierten deutlich mehr und wurden für ihren Mut nach fast 90 Minuten Tennis auf hohem Niveau – im gesamten Spiel gab es einen einzigen Doppelfehler – mit dem 10:7 im Tie-Break und dem damit verbundenen Matchgewinn belohnt. Nach dem „Finale, für das ein Krimiregisseur keine spannendere Dramaturgie hätte schreiben könne“, wie Jürgen Kreuzer es treffend zusammenfasste, schritten die erschöpften Protagonisten traditionsgemäß unter den Klängen von „Conquest of Paradise“ zur Siegerehrung, um sich danach für das „Champions Dinner“ und die „Players Party“ frisch zu machen. In deren Verlauf wurde Walter Stendel vom Team "Jülicher Kinderdreigestirn" nach einstimmigem Jurybeschluss der Wanderpokal für den "Spieler mit dem besten Stil" überreicht. Krönender Abschluss der Veranstaltung war ein musikalisch untermaltes Höhenfeuerwerk. (jago)
Quelle: Günter Jagodzinska in Jülicher Zeitung/Jülicher Nachrichten Nr. 181 vom 07.08.2009